Ach herrjee, ich sag das irgendwie immer, aber
meins echt ernst - Die Zeit rast und ich komm gar nicht hinterher mit dem
bloggen hier.
Während ihr bald Adventskalenderfenster
öffnet, öffne ich weiterhin fleißig meine Zimmerfenster um die bestmögliche
Zusammensetzung von frischer Luft und Faltern/Mücken in meinem Zimmer zu erzielen.
Ich hoffe, dieses Wetter hier gehört jetzt endlich offiziell zum Sommer, ansonsten
weiß ich nicht, wie sich das noch groß steigern soll! Auf dem Court ist es
nachmittags jetzt richtig heiß und ohne ausreichend zu trinken bzw. Sonnencreme
auch nicht auszuhalten. Unser warmes Wasser haben wir schon vor ein paar Wochen
abgestellt – aber das kalte Wasser ist eigentlich auch nicht mehr kalt, weil
sich die Wasserrohre durch die Sonne auch aufheizen. Immerhin geht aber so auch
unser Stromverbrauch ein bisschen runter und man muss seltener zum
Prepaid-Strom-Automaten gehen :-). Ganz praktisch sind übrigens auch die Ein-/Ausschalter an jeder
Steckdose, die einem ebenfalls zumindest den Eindruck geben, energiesparend zu
leben...
Hier noch ein paar andere Sachen, die ihr
vielleicht nicht wusstet;-)
- Ich bin euch jetzt eine Stunde voraus!
- Sonnencreme kostet hier ca. 11 Euro.
- Omilonganhatunondigoye ist die Zahl 39 auf Oshivambo...glaub ich.
- Namlish- Sprachkurs :
„now-now" - gleich
„now-now-now“ – jetzt
„No moss“ – nee mann
- Windhoek ist 8.036,94 km von Landau entfernt, zu fahren wären das 11.616 km...
- In WHK gibt es keine Postleitzahlen bzw. keine Briefkästen
- In Namibia ist Helmpflicht für Radfahrer
- Es gibt Orte in Namibia, bei denen es seit zwei Jahren nicht mehr geregnet hat.
- Mein Oshivambo-Name ist „Pelombe“...
- Waschmaschinen sind eine einzigartige Erfindung.
Ansonsten waren die letzten Wochen sehr
ereignisreich:
Ende September waren wir ein Wochenende im
Etosha Nationalpark... Aber nicht wegen der Landschaft, die vor Beginn der
Regenzeit und dank der gravel roads sehr grau war, sondern wegen Elefant,
Giraffe, Zebra, Nashorn, Kudu, Oryx, Springbock, Schakal, Honigdachs, Gnu,
Hyäne, Kaninchen, und Strauß (und...?)! Wir haben also alles mögliche zu
Gesicht bekommen – außer einen Löwen. Next time! Ein besonderes Spektakel hat
uns eine Elefantenherde (ca. 25 Tiere) geboten, die plötzlich in der Ferne
aufgetaucht ist, als wir an einem Wasserloch Halt gemacht haben. Mehr als zwei
Stunden haben wir die elephants beobachtet und sämtliche Beziehungen
analysiert... es war so beeindruckend – besser als jede Tierdoku.
Witzig sind jedenfalls die Wasserlöcher bei
den Camps, wo sich an mehreren Tageszeiten richtig die künstlich angelegten
Tribünen füllen... Vor allem wenn sich die Extrem-Tierfilmer-Touristen mit
Stativ, Nachtkamera, Ziphosen und kariertem Hemd einfinden, die dir bei jeder
deiner Bewegungen einen bösen Blick zuwerfen. Ich war für diese Angelegenheit
eindeutig zu ungeduldig, aber nachdem wir in der ersten Nacht von Weitem 2
Nashörner gesehen hatten, war es in der zweiten Nacht umso witziger als die
Spannung durch ein zum Wasser hoppelndes Kaninchen unterbrochen wurde, das
natürlich auch von allen Objektiven gleich eingefangen wurde. Ich hab mich
gefühlt wie bei der „Versteckten Kamera“ und wir beschlossen durch unsere
Lachattacke nicht weiter zu stören und zum Zelt zurückzugehen.
Vor kurzem wurde dann meine
Afrika-Tier-Kollektion noch um einige Geparden- und Leopardenbilder erweitert
als wir auf der ältesten Lodge Namibias („Düsternbrook“) campen waren.
Natürlich waren die Katzen nicht komplett wild, sie sind von der Camping Area
abgetrennt und werden täglich gefüttert. Weil sie das gewöhnt sind, konnten wir
auch so nah an sie ranfahren...es war aber trotzdem faszinierend – Vor allem
Leoparden sind einfach wunderschöne Tiere. Cool war, dass wir dort auf der Farm
direkt im Flussbett campen konnten und ab und zu mal ein paar Pferde, Gnus,
Kudus, Pumbas und leider auch Baboons vorbeigekommen sind.Die Nächte waren
spannend....Wildlife pur jedenfalls;-)
Man wird ja so schon relativ oft mit deutschen
Dingen konfrontiert hier, aber letztes Wochenende kam der Höhepunkt:
Oktoberfest in Windhoek. Das Bier war tatsächlich echt nicht schlecht und die
original Oktoberfestband „die Kirchdorfer“, die aus München eingeflogen wurde,
hat ordentlich Stimmung gemacht. Eine Scheibe Leberkäs’ mit Kartoffelbrei hat
den Tag dann perfekt abgerundet...:-)
Hier könnt ihr mal reingucken...
Was gibt’s sonst noch Neues....
Frank, unser Chef, ist nach seinem
Deutschlandurlaub wieder zurück in Namibia und an der BAS. Die
Trainingsverteilung haben wir jetzt etwas verändert, sodass Ferdi und ich ein
bisschen weniger Verantwortung haben als die letzten Wochen. Aber es ist gut,
dass Frank nach dem Ende seines Langzeitprojekts und der Arbeit beim
namibischen Basketballverband jetzt mehr Zeit für die BAS hat und somit jetzt
hoffentlich bald auch der Bau unseres eigenen Klassenzimmers Realität wird.
Die Kids sind nach wie vor meistens very sweet
und es macht weiterhin sehr viel Spaß, an der BAS zu sein. Auch wenn wir jetzt
in die Exam-Phase kommen und alles ein bisschen chaotischer zugeht... Aber ab
Anfang Dezember sind Sommerferien und im neuen Jahr kommen dann alle in eine
neue Klassenstufe und es wird einige Veränderungen geben. Es bleibt spannend!
Mittlerweile haben Ferdi und ich es auch tatsächlich
geschafft, unser kaputtes Fahrrad reparieren zu lassen, sodass wir endlich auch
apart von Taxis mobil sind. Allerdings hatte ich bisher immer noch Angst, dass
es früher oder später auseinanderfällt bzw. haben die Berge sowie der Verkehr
mich ein bisschen abgeschreckt...sodass bisher eher Ferdi der Hauptnutzer
war... aber was nicht ist, kann ja noch werden. Fahrradfahren hat schon was ;-)
Mit meinem Basketball-Team, den Sparks, haben
wir leider in den Play-Offs-Finals (Best of 5) bitter verloren und wurden also
nur 2. Das ganze war für mich eher eine frustrierende Angelegenheit im
Endeffekt... aber solange man versucht, nicht zu erwarten, dass alles klappt,
was man sich vorstellt und es schafft, über den Schirientscheidungen zu stehen,
macht es auch Spaß hier zu spielen... :-)
Verrückt, es ist schon November... diesen
Monat werden wir hoffentlich auch noch ein, zwei Mal übers Wochenende wegfahren
(Ziel sind die Dünen von Sossusvlei) und dann ist auch schon
Dezember...Sommerferien...Weihnachten..Silvester... In der Zeit wird an der BAS
nichts los sein und wir versuchen eine größere Tour irgendwo im südlichen
Afrika zu planen. Genaueres steht noch nicht fest, aber die Reisegruppe ist
noch nicht komplett, Besucher sind also jederzeit willkommen in Windhoek und
dürfen gerne mitkommen! :-)
So, mal wieder genug getextet, ich versuche,
dass ab sofort regelmäßiger und kürzer zu gestalten, promise ;-)
Meldet euch, erzählt mir vom Winter, was
gibt’s Neues in Germany?
Ich schicke euch ganz viele warme Sonnenstrahlen
und liebe Grüße!
Julia