Donnerstag, 31. Oktober 2013

#6 Life

Ach herrjee, ich sag das irgendwie immer, aber meins echt ernst - Die Zeit rast und ich komm gar nicht hinterher mit dem bloggen hier.

Während ihr bald Adventskalenderfenster öffnet, öffne ich weiterhin fleißig meine Zimmerfenster um die bestmögliche Zusammensetzung von frischer Luft und Faltern/Mücken in meinem Zimmer zu erzielen. Ich hoffe, dieses Wetter hier gehört jetzt endlich offiziell zum Sommer, ansonsten weiß ich nicht, wie sich das noch groß steigern soll! Auf dem Court ist es nachmittags jetzt richtig heiß und ohne ausreichend zu trinken bzw. Sonnencreme auch nicht auszuhalten. Unser warmes Wasser haben wir schon vor ein paar Wochen abgestellt – aber das kalte Wasser ist eigentlich auch nicht mehr kalt, weil sich die Wasserrohre durch die Sonne auch aufheizen. Immerhin geht aber so auch unser Stromverbrauch ein bisschen runter und man muss seltener zum Prepaid-Strom-Automaten gehen :-). Ganz praktisch sind übrigens auch die Ein-/Ausschalter an jeder Steckdose, die einem ebenfalls zumindest den Eindruck geben, energiesparend zu leben...

Hier noch ein paar andere Sachen, die ihr vielleicht nicht wusstet;-)

  •        Ich bin euch jetzt eine Stunde voraus!
  •        Sonnencreme kostet hier ca. 11 Euro.
  •        Omilonganhatunondigoye ist die Zahl 39 auf Oshivambo...glaub ich.
  •        Namlish- Sprachkurs :
„now“ – später
„now-now" - gleich
„now-now-now“ – jetzt

 „No moss“ – nee mann
  •        Windhoek ist 8.036,94 km von Landau entfernt, zu fahren wären das 11.616 km...
  •        In WHK gibt es keine Postleitzahlen bzw. keine Briefkästen
  •        In Namibia ist Helmpflicht für Radfahrer
  •        Es gibt Orte in Namibia, bei denen es seit zwei Jahren nicht mehr geregnet hat.
  •        Mein Oshivambo-Name ist „Pelombe“...
  •        Waschmaschinen sind eine einzigartige Erfindung.


Ansonsten waren die letzten Wochen sehr ereignisreich:

Ende September waren wir ein Wochenende im Etosha Nationalpark... Aber nicht wegen der Landschaft, die vor Beginn der Regenzeit und dank der gravel roads sehr grau war, sondern wegen Elefant, Giraffe, Zebra, Nashorn, Kudu, Oryx, Springbock, Schakal, Honigdachs, Gnu, Hyäne, Kaninchen, und Strauß (und...?)! Wir haben also alles mögliche zu Gesicht bekommen – außer einen Löwen. Next time! Ein besonderes Spektakel hat uns eine Elefantenherde (ca. 25 Tiere) geboten, die plötzlich in der Ferne aufgetaucht ist, als wir an einem Wasserloch Halt gemacht haben. Mehr als zwei Stunden haben wir die elephants beobachtet und sämtliche Beziehungen analysiert... es war so beeindruckend – besser als jede Tierdoku.
Witzig sind jedenfalls die Wasserlöcher bei den Camps, wo sich an mehreren Tageszeiten richtig die künstlich angelegten Tribünen füllen... Vor allem wenn sich die Extrem-Tierfilmer-Touristen mit Stativ, Nachtkamera, Ziphosen und kariertem Hemd einfinden, die dir bei jeder deiner Bewegungen einen bösen Blick zuwerfen. Ich war für diese Angelegenheit eindeutig zu ungeduldig, aber nachdem wir in der ersten Nacht von Weitem 2 Nashörner gesehen hatten, war es in der zweiten Nacht umso witziger als die Spannung durch ein zum Wasser hoppelndes Kaninchen unterbrochen wurde, das natürlich auch von allen Objektiven gleich eingefangen wurde. Ich hab mich gefühlt wie bei der „Versteckten Kamera“ und wir beschlossen durch unsere Lachattacke nicht weiter zu stören und zum Zelt zurückzugehen.

Vor kurzem wurde dann meine Afrika-Tier-Kollektion noch um einige Geparden- und Leopardenbilder erweitert als wir auf der ältesten Lodge Namibias („Düsternbrook“) campen waren. Natürlich waren die Katzen nicht komplett wild, sie sind von der Camping Area abgetrennt und werden täglich gefüttert. Weil sie das gewöhnt sind, konnten wir auch so nah an sie ranfahren...es war aber trotzdem faszinierend – Vor allem Leoparden sind einfach wunderschöne Tiere. Cool war, dass wir dort auf der Farm direkt im Flussbett campen konnten und ab und zu mal ein paar Pferde, Gnus, Kudus, Pumbas und leider auch Baboons vorbeigekommen sind.Die Nächte waren spannend....Wildlife pur jedenfalls;-)




Man wird ja so schon relativ oft mit deutschen Dingen konfrontiert hier, aber letztes Wochenende kam der Höhepunkt: Oktoberfest in Windhoek. Das Bier war tatsächlich echt nicht schlecht und die original Oktoberfestband „die Kirchdorfer“, die aus München eingeflogen wurde, hat ordentlich Stimmung gemacht. Eine Scheibe Leberkäs’ mit Kartoffelbrei hat den Tag dann perfekt abgerundet...:-)

Hier könnt ihr mal reingucken...

Was gibt’s sonst noch Neues....
Frank, unser Chef, ist nach seinem Deutschlandurlaub wieder zurück in Namibia und an der BAS. Die Trainingsverteilung haben wir jetzt etwas verändert, sodass Ferdi und ich ein bisschen weniger Verantwortung haben als die letzten Wochen. Aber es ist gut, dass Frank nach dem Ende seines Langzeitprojekts und der Arbeit beim namibischen Basketballverband jetzt mehr Zeit für die BAS hat und somit jetzt hoffentlich bald auch der Bau unseres eigenen Klassenzimmers Realität wird.
Die Kids sind nach wie vor meistens very sweet und es macht weiterhin sehr viel Spaß, an der BAS zu sein. Auch wenn wir jetzt in die Exam-Phase kommen und alles ein bisschen chaotischer zugeht... Aber ab Anfang Dezember sind Sommerferien und im neuen Jahr kommen dann alle in eine neue Klassenstufe und es wird einige Veränderungen geben. Es bleibt spannend!

Mittlerweile haben Ferdi und ich es auch tatsächlich geschafft, unser kaputtes Fahrrad reparieren zu lassen, sodass wir endlich auch apart von Taxis mobil sind. Allerdings hatte ich bisher immer noch Angst, dass es früher oder später auseinanderfällt bzw. haben die Berge sowie der Verkehr mich ein bisschen abgeschreckt...sodass bisher eher Ferdi der Hauptnutzer war... aber was nicht ist, kann ja noch werden. Fahrradfahren hat schon was ;-)
Mit meinem Basketball-Team, den Sparks, haben wir leider in den Play-Offs-Finals (Best of 5) bitter verloren und wurden also nur 2. Das ganze war für mich eher eine frustrierende Angelegenheit im Endeffekt... aber solange man versucht, nicht zu erwarten, dass alles klappt, was man sich vorstellt und es schafft, über den Schirientscheidungen zu stehen, macht es auch Spaß hier zu spielen... :-)

Verrückt, es ist schon November... diesen Monat werden wir hoffentlich auch noch ein, zwei Mal übers Wochenende wegfahren (Ziel sind die Dünen von Sossusvlei) und dann ist auch schon Dezember...Sommerferien...Weihnachten..Silvester... In der Zeit wird an der BAS nichts los sein und wir versuchen eine größere Tour irgendwo im südlichen Afrika zu planen. Genaueres steht noch nicht fest, aber die Reisegruppe ist noch nicht komplett, Besucher sind also jederzeit willkommen in Windhoek und dürfen gerne mitkommen! :-)

So, mal wieder genug getextet, ich versuche, dass ab sofort regelmäßiger und kürzer zu gestalten, promise ;-)

Meldet euch, erzählt mir vom Winter, was gibt’s Neues in Germany?
Ich schicke euch ganz viele warme Sonnenstrahlen und liebe Grüße!


Julia