Donnerstag, 19. Dezember 2013

#8 - Lasst uns froh und munter sein...

Donnerstag, der 19. Dezember. Mir ist so warm. T-5 Tage bis Weihnachten. Hat sich noch nie so unrealistisch angefühlt. Und ich war noch nie so wenig in Weihnachtsstimmung wie dieses Jahr. Die Nikolausmützen auf dem Kopf der Kassiererin befinden sich dort schon seit Anfang November und Weihnachtsbeleuchtung gibt’s nur unten in der Stadt entlang einer einzigen Straße. Wieso das beleuchtete Fische, Robben und Delfine sind, weiß ich aber halt auch nicht. Die Stimmung ist eignetlich nicht so wichtig, aber Plätzchen müssen her - also haben wir uns gestern endlich mal ans Werk gemacht: Vanillekipferl (an der Form arbeiten wir noch) und Bratapfelkekse!



Konnte ja keiner wissen, dass mein Paket von zu Hause, inklusive den weltbesten Plätzchen von Oma und Spekulatiuskeksen heute ankommt... jetzt hab ich also ein ganzes Sortiment und bin gewappnet für die nächsten Tage (Wochen?).

Im Stress bin ich sogar auch, nur hat der weniger mit Weihnachten zu tun, sondern eher mit unserem bevorstehenden Trip! Am Samstag soll’s losgehen und jetzt sind meine Tage gerade vollgepackt mit TO DO-Listen schreiben, packen, Essen einkaufen, Malariatabletten besorgen, Geld wechseln, Routenplaner ausdrucken, waschen, aufräumen, Kühlschrank leer essen, saubermachen.

Und dann wär da noch der Lehrplan für das nächste Schuljahr an der BAS, den Ferdi und ich vor Abfahrt noch fertigstellen müssen. Da wir unser Konzept jetzt von Hausaufgabenbetreuung auf Mathe- und Englischunterricht umstellen, müssen wir viel Material neu sammeln, Themen ausarbeiten, Arbeitsblätter erstellen – so Lehrerzeugs eben! Auch wenn mich die 20 Mathebücher vor mir auf dem Tisch nicht gerade anlächeln, macht es irgendwie auch Spaß, Unterricht mal von einer anderen Seite anzugehen als es sonst immer war und mal selbst zu planen. Trotz allem wird der schulische Teil an der BAS eine größere Verantwortung sein als bisher (nicht zu vergessen, dass wir nach wie vor keine ausgebildeten Lehrer sind) und ich hoffe sehr, dass die Kinder tatsächlich mehr Fortschritt machen und das ganze nicht nach hinten losgeht.
In der Fotogalerie sind übrigens auch ein paar Bilder von unserem Sommer Camp Anfang Dezember, was meiner Meinung nach ein voller Erfolg war. Es hat viel Spaß gemacht, mal wieder mehr Zeit mit den Kids zu verbringen und wir hatten viele coole Activities wie Schwimmbad, Filme, Fahrradparcours, Batiken, GoKart fahren, Olympische Spiele, Grillen... und auch wir Coaches haben überall mitgemacht und durften bei einer Runde Laser Tag mal wieder ganz Kind sein und durch die Gegend rasen um Leute abzuballern. Ich fands mega.

Anyway – falls wir es in den nächsten zwei Tagen wirklich schaffen, das Auto auf Vordermann zu bringen, fahren wir am Samstagmorgen los Richtung Botswana. Wir, das sind Ferdi, Ndili (ein Freund von hier, seinem Vater gehört das Auto), Peter (Praktikant bei Hitradio Namibia), den wir vor ein paar Wochen hier kennengelernt haben und ich. Unsere Haustiere, die Mosquitos und Kakerlakis, lassen wir zu Hause. (Dreist die Dinger, sieht man nie länger als 2 Sekunden, was viel zu kurz ist um die Fliegenklatsche zu holen; haben mir schon einige Runden Früh-und Spätsport beschert)



Wir fahren also durch die Kalahari Wüste über die Grenze nach Botswana, besuchen die Bushman, fahren weiter ins Okavango Delta, wo wir in einem Backpackers mit hoffentlich vielen coolen Leuten Weihnachten verbringen. Weiter nach Norden und somit zurück nach Namibia in den Caprivi Streifen und von da aus zu den Victoria Falls an der Grenze zu Sambia und Simbabwe. Nach dem Vic Falls Carnival Festival fahren wir auf namibischer Seite zurück ins Vamboland und dann nach Windhoek. Teil 2 nach 1-2 Tagen Pause führt uns (hoffentlich) dann mit einer leicht veränderten Crew Richtung Süden zum Fish River Canyon und nach Lüderitz. Das ist also die Mission. Inwiefern wir es schaffen, sie zu erfüllen, erfahrt ihr im Januar.

Ich wünsche euch tolle Weihnachtsfeiertage, leckeres Essen, große Geschenke, viele liebe Menschen und vielleicht auch ein paar Zentimeter Schnee?





Bis nächstes Jahr,
Julia