Donnerstag, der 19. Dezember. Mir ist so warm.
T-5 Tage bis Weihnachten. Hat sich noch nie so unrealistisch angefühlt. Und ich
war noch nie so wenig in Weihnachtsstimmung wie dieses Jahr. Die Nikolausmützen
auf dem Kopf der Kassiererin befinden sich dort schon seit Anfang November und
Weihnachtsbeleuchtung gibt’s nur unten in der Stadt entlang einer einzigen
Straße. Wieso das beleuchtete Fische, Robben und Delfine sind, weiß ich aber
halt auch nicht. Die Stimmung ist eignetlich nicht so wichtig, aber Plätzchen
müssen her - also haben wir uns gestern endlich mal ans Werk gemacht:
Vanillekipferl (an der Form arbeiten wir noch) und Bratapfelkekse!
Konnte ja keiner wissen, dass mein Paket von
zu Hause, inklusive den weltbesten Plätzchen von Oma und Spekulatiuskeksen
heute ankommt... jetzt hab ich also ein ganzes Sortiment und bin gewappnet für
die nächsten Tage (Wochen?).
Im Stress bin ich sogar auch, nur hat der
weniger mit Weihnachten zu tun, sondern eher mit unserem bevorstehenden Trip!
Am Samstag soll’s losgehen und jetzt sind meine Tage gerade vollgepackt mit TO
DO-Listen schreiben, packen, Essen einkaufen, Malariatabletten besorgen, Geld
wechseln, Routenplaner ausdrucken, waschen, aufräumen, Kühlschrank leer essen,
saubermachen.
Und dann wär da noch der Lehrplan für das
nächste Schuljahr an der BAS, den Ferdi und ich vor Abfahrt noch fertigstellen
müssen. Da wir unser Konzept jetzt von Hausaufgabenbetreuung auf Mathe- und
Englischunterricht umstellen, müssen wir viel Material neu sammeln, Themen
ausarbeiten, Arbeitsblätter erstellen – so Lehrerzeugs eben! Auch wenn mich die
20 Mathebücher vor mir auf dem Tisch nicht gerade anlächeln, macht es irgendwie
auch Spaß, Unterricht mal von einer anderen Seite anzugehen als es sonst immer
war und mal selbst zu planen. Trotz allem wird der schulische Teil an der BAS
eine größere Verantwortung sein als bisher (nicht zu vergessen, dass wir nach
wie vor keine ausgebildeten Lehrer sind) und ich hoffe sehr, dass die Kinder
tatsächlich mehr Fortschritt machen und das ganze nicht nach hinten losgeht.
In der Fotogalerie sind übrigens auch ein paar
Bilder von unserem Sommer Camp Anfang Dezember, was meiner Meinung nach ein
voller Erfolg war. Es hat viel Spaß gemacht, mal wieder mehr Zeit mit den Kids
zu verbringen und wir hatten viele coole Activities wie Schwimmbad, Filme,
Fahrradparcours, Batiken, GoKart fahren, Olympische Spiele, Grillen... und auch
wir Coaches haben überall mitgemacht und durften bei einer Runde Laser Tag mal
wieder ganz Kind sein und durch die Gegend rasen um Leute abzuballern. Ich
fands mega.
Anyway – falls wir es in den nächsten zwei
Tagen wirklich schaffen, das Auto auf Vordermann zu bringen, fahren wir am
Samstagmorgen los Richtung Botswana. Wir, das sind Ferdi, Ndili (ein Freund von
hier, seinem Vater gehört das Auto), Peter (Praktikant bei Hitradio Namibia),
den wir vor ein paar Wochen hier kennengelernt haben und ich. Unsere Haustiere,
die Mosquitos und Kakerlakis, lassen wir zu Hause. (Dreist die Dinger, sieht
man nie länger als 2 Sekunden, was viel zu kurz ist um die Fliegenklatsche zu
holen; haben mir schon einige Runden Früh-und Spätsport beschert)
Wir fahren also durch die Kalahari Wüste über
die Grenze nach Botswana, besuchen die Bushman, fahren weiter ins Okavango
Delta, wo wir in einem Backpackers mit hoffentlich vielen coolen Leuten
Weihnachten verbringen. Weiter nach Norden und somit zurück nach Namibia in den
Caprivi Streifen und von da aus zu den Victoria Falls an der Grenze zu Sambia
und Simbabwe. Nach dem Vic Falls Carnival Festival fahren wir auf namibischer
Seite zurück ins Vamboland und dann nach Windhoek. Teil 2 nach 1-2 Tagen Pause
führt uns (hoffentlich) dann mit einer leicht veränderten Crew Richtung Süden
zum Fish River Canyon und nach Lüderitz. Das ist also die Mission. Inwiefern
wir es schaffen, sie zu erfüllen, erfahrt ihr im Januar.
Ich wünsche euch tolle Weihnachtsfeiertage,
leckeres Essen, große Geschenke, viele liebe Menschen und vielleicht auch ein
paar Zentimeter Schnee?
Bis nächstes Jahr,
Julia
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